Monster umarmen

denn Monster sind Potenziale!

Illustration: Nicolai Burchartz
Illustration: Nicolai Burchartz

Manchmal stehen wir ratlos

wie vor verschlossenen Türen.

Wir geraten immer wieder in ähnliche Sackgassen

mit Freund*innen oder Kolleg*innen,

mit unseren Lebenspartner*innen oder Kindern,

mit unseren Eltern, Chef*innen, Geschwistern

oder mit uns selbst.

Uralte Gefühle -

Zorn, Angst, Einsamkeit, Ohnmacht, Traurigkeit -

drohen uns zu überwältigen.

 

Lieber lassen wir die Türen zu als diesen Schmerz noch einmal zu spüren. 

 

Scham hindert uns daran, unsere Gefühle zu zeigen.

Sie ist die Schwester der Angst

und beschützt uns vor Verletzung und Ausgrenzung.

 

Behutsam können wir heute unser Schämen zulassen

und die Schatzkisten öffnen, die es für uns beschützt hat.

 

 

 

 

So öffnen wir die Tür zu unserem eigenen Herzen,

 

das schon die ganze Zeit für uns schlägt.

 

 

Dort begegnen wir unseren eigenen inneren Monstern,

die nur darauf warten endlich von uns geliebt zu werden.

 

Für eine Adoption unserer Monster ist es nie zu spät,

egal ob wir 16 oder 96 Jahre alt sind.

 

Wenn wir mit unseren Monstern vereint sind, wundern wir uns, wieviel Kraft wir auf einmal haben, wieviel Phantasie, wieviel Lebendigkeit und Freude in uns ist.

 

Mit unseren Monstern zusammen

können wir auch sehen,

welche wunderbaren Ungeheuer

auch in unseren Mitmenschen

sehnsüchtig auf ihre Adoption warten.

 

 

 

 

 

Und so sind wir ein bisschen liebevoller und geduldiger mit allem Monströsen in dieser Welt.

 

Auch wenn's manchmal noch weh tut. 

Illustrationen von Nicolai Burchartz